In diesem Artikel möchte ich eine häufige Frage beantworten, die mir bei Social Diving gestellt wird, nämlich wie man einen richtigen Buddy-Check vor einem Tauchgang durchführt.
Das ist nicht schwer, aber sehr wichtig, also fangen wir gleich an!
Was ist ein Buddycheck beim Tauchen?
Der Buddy-Check vor dem Tauchgang ist eine Sicherheitsmaßnahme, die sicherstellt, dass alle Taucher bereit sind, einen Tauchgang zu beginnen. Während des Buddy-Checks kontrolliert ihr und euer Tauchpartner gegenseitig die Tauchausrüstung und die allgemeine Bereitschaft für den bevorstehenden Tauchgang.
Warum ist ein Buddycheck wichtig?
Ein Buddy-Check vor jedem Tauchgang ist sehr wichtig, weil er:
- Unfälle und gefährliche Situationen unter Wasser verhindert
- Das Vertrauen in deine Tauchpartner erhöht
- Ängste und Nervosität bei Tauchanfängern und erfahrenen Tauchern gleichermaßen reduziert.
Viel zu oft sehen wir erfahrene Taucher, die ihren Check vor dem Tauchgang darauf reduziert haben, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und zu fragen „alles in Ordnung?“.

Dies ist ein gefährlicher und schlichtweg dummer Trend, und wenn du jemals auf jemanden triffst, der sich daran stört, einen Buddy-Check vor dem Tauchen durchzuführen, lass dich nicht davon abschrecken.
Schließlich dauert ein ordnungsgemäßer Buddy-Check nur eine Minute pro Person und kann ein echter Lebensretter sein.
Sehen wir uns an, wie man ihn richtig durchführt.
Wie funktioniert ein Buddycheck beim Tauchen?
Um einen guten Buddy-Check durchzuführen, musst du alle Teile der Tauchausrüstung deines Tauchpartners überprüfen und sicherstellen, dass er alles mit sich führt, was für den Tauchgang gebraucht wird, und dass er sich wohl fühlt. Dazu gehören das Tarierjacket, Atemregler, Flaschen, Ventile, Schläuche, Tauchcomputer, Schnallen, Gurte, Gewichte und alles andere, was du bei dir trägst..
Ihr könnt die Reihenfolge und den Umfang des Checks selbst bestimmen oder das so genannte BWRAF -Schema verwenden und es an eure spezielle Tauchausrüstung und Umgebung anpassen.
Beachtet, dass dieses Verfahren für Sporttaucher in den meisten Bereichen geeignet ist, während technische Taucher aller Art möglicherweise auf die in ihrer Ausbildung gelehrten Standards zurückgreifen müssen.
Wofür steht TBSLA?
TBSLA steht für Tarierung – Blei – Schnallen – Luft – Alles Okay und hilft uns, uns an die richtige Reihenfolge der Überprüfung zu erinnern.
Gehen wir nun die einzelnen Schritte der Reihe nach durch und sehen uns an, was passiert.
Übrigens, das bin ich auf den Fotos mit meinem Lieblingstauchlehrer Thibault.
T -Tarierung
Überprüfe zuerst das Tarierjacket oder BCD deines Tauchpartners. Pumpe es vollständig auf, um zu sehen, ob das Notventil funktioniert, bevor du es wieder entleerst.

Benutze ALLE verfügbaren Ablassventile (normalerweise zwischen 2 und 5) und stelle sicher, dass du dir merkst, wo sie sich befinden und wie sie funktionieren.
Auf dem Foto siehst du, wie ich Thibaults BCD vollständig aufblase, bevor ich die drei Luftauslässe von seinem Apeks Black Ice Wing verwende.
WICHTIG: Füllt nach dem Test wieder Luft ein, damit niemand mit einem leeren BCD ins Wasser geht.
B – Blei
Stelle sicher, dass dein Tauchpartner genug Gewicht für den Tauchgang trägt. Frage, wie viele Gewichtsstücke am Gürtel oder in den Bleitaschen sind, und überprüfe, ob diese richtig ausgerichtet sind.

Am besten ist es, die Gewichte symmetrisch zu verteilen und sie so nah wie möglich am Schwerpunkt zu tragen.
Nutze meinen Gewichtsrechner fürs Tauchen um die richtige Anzahl an Blei für deinen nächsten Tauchgang zu wählen und mache einen Bleicheck um das Ergebnis zu testen.
Wichtig: Vergewissere dich, dass du weißt, wie du im Falle eines Notfalls unter Wasser weitere Gewichte hinzufügen oder entfernen kannst.
S – Schnallen
Sichert gegenseitig alle Schnallen an der Tauchausrüstung eurer Tauchpartner und überprüfet, ob sie ordnungsgemäß funktionieren.

Vergiss den/die Flaschengurt(e) auf dem Rücken nicht und prüfe, ob sich die Flasche löst, wenn du versuchst, sie zu bewegen. Sei nicht zimperlich und teste, ob die Flasche wirklich sicher sitzt.
L – Luft
Beginne damit zu prüfen, ob die Flaschenventile vollständig geöffnet sind, bevor ihr durch jede 2. Stufe des Atemreglers atmet.
Überprüft, ob sich die Nadel auf dem Manometer beim Einatmen deutlich bewegt, da dies auf ein Problem mit dem Ventil hinweisen kann.

Stelle sicher, dass genügend Druck in der Flasche vorhanden ist, um den Tauchgang durchzuführen (bei 200 bar Flaschen sollte er niemals unter 180 bar über Wasser liegen!) und dass die Luft frisch schmeckt.
Wenn ihr nach dem Einatmen Übelkeit verspürt, enthält die Luft möglicherweise zu viel CO oder CO2 und sollte nicht verwendet werden.
FYI: Ja, das sind Apeks XTX50, die wir beide auf unseren Kaltwassertauchgängen benutzen. RLies diesen Guide zu Kaltwasser Tauchequipment für weitere Empfehlungen.
Wichtig: Es reicht NICHT aus, bei diesem Schritt ein oder zwei schnelle Atemzüge zu machen.
Atmet ein paar Mal durch den primären Atemregler und den Oktopus ein und aus und beobachtet dabei die Druckanzeige. Wenn ihr möchtet, könnt ihr die Schritte wie auf dem Foto durchgehen.
A – Alles Okay/ Finales Okay
Überprüfe im letzten Schritt, ob dein Buddy alle für den Tauchgang erforderlichen zusätzlichen Ausrüstungsteile hat. Dies kann einen Tauchcomputer, einen Kompass, ein ABC-Set und eine Rolle umfassen.

Wenn du eine Unterwasserkamera oder eine Action Cam wie die GoPro Hero 10 mit dir führst, stell sicher, dass sie sicher verstaut werden kann und nicht mit der grundlegenden Tauchausrüstung wie Inflatorknopf oder Atemreglerschläuchen kollidiert.
Wie du dir das TBSLA Schema merken kannst
TBSLA („Was hat er gerade zu mir gesagt?!“) klingt nicht besonders intuitiv, wenn man es zum ersten Mal hört, und ist schwer zu merken.
Zum Glück haben sich schlaue und/oder witzige Leute eine Reihe von Buddycheck Merksprüchen einfallen lassen, um sich das Buddycheck-Schema leichter merken zu können.
Hier sind ein paar meiner Lieblingssprüche, die ich auch in Kursen verwende:
Taucher Brauchen Sehr Leichte Ausrüstung
Taucher Brauchen Saubere Luft Alles klar?
Taucher Blicken Sich Lächelnd An
Tonnenschwere Buddies Saufen Lustig Ab
etc…
Wir benutzen bei Social Diving normalerweise den ersten, aber weil wir viele englische Kurse haben, weichst es auch gerne mal ab.
TBSLA in anderen Sprachen
Hier sind einige beliebte Sprüche auf anderen Sprachen, auf die ihr vielleicht stoßt.
Alternativen zu TBSLA
BWRAF (PADI)
Buoyancy – Weights – Releases – Air – Final Okay
BWRAF ist das wohl bekannteste Buddycheck Schema auf der Welt und besonders im englischsprachingen Raum und bei PADI hauptsächlich genutzt.
Wenn du dir die engliche Version dieses Artikel anguckst, ist dies tatsächlich auch das Schema, was ich darin beschreibe.
Hier sind ein paar meiner Lieblingssprüche dafür, die ich auch in Kursen verwende:
Bruce Willis Ruiniert/Regiert Alle Filme
Because We Really Aren’t Fish
Big White Rabbits Are Fluffy
Begin With Review And Friend
etc…
Ich mag das erste am liebsten und bringe es meinen Schülern bei.
Es erfüllt seinen Zweck und während eines Kurses nennen wir es einfach „Bruce“.
Natürlich ist das BWRAF-Akronym nicht das einzige, das es gibt. Andere Verbände haben andere Ansätze vorgeschlagen, und du kannst dir aussuchen, welcher dir gefällt.
Hier sind einige denkwürdige Beispiele:
ABCDE (SDI/TDI)
ABCDE wurde von SDI/TDI vorgeschlagen und soll das Akronym leichter zu merken machen. Es steht für:
Air – BCD – Computer – Dive Gear – Enter the water (Luft – Jacket – Computer – Tauchausrüstung – Geh ins Wasser)
Meine Meinung: Ich bin nicht ganz überzeugt hiervon, da mir der Ansatz zu breit erscheint.
BAR (BSAC)
BAR wird bei der britischen BSAC verwendet und ist ein Akronym für:
Buoyancy – Air – Releases (Tarierung – Luft – Auslässe)
Meine Meinung: Nicht schlecht aber auch hier wieder, die Schwierigkeiten finden sich im Detail, auf die das BAR Schema nicht eingeht.
SEABAG (NAUI)
NAUI hat neben ihrem eigenen ABCD-Schema das SEABAG-Schema entwickelt, das neben der Tauchausrüstung auch andere Aspekte umfasst:
Site – Emergencies – Activities – Buoyancy – Air – Gear (Ort – Notfälle – Aktivitäten – Tarierung – Luft – Ausrüstung)
Meine Meinung: Ich glaube das SEABAG Schema arbeitet gut in Kombination mit TBSLA (unser deutscher Standardsatz).
Verwende Site-Emergencies-Activities, bevor du mit den Schritten von oben zum persönlichen Buddy-Check übergehst.
Was ich persönlich verwende
Ich kombiniere den TBSLA-Buddycheck gerne mit SEA während meiner persönlichen Buddychecks und Briefings vor Tauchgängen mit Gästen und Kunden.
Auf diese Weise sind alle auf der gleichen Seite und wir können gemeinsam sicher tauchen.
Wenn du auch einmal mit mir tauchen möchtest, schau nach, wann wir das nächste Mal tauchen gehen.
Fazit
Ich hoffe, du hast aus diesem kurzen Artikel etwas gelernt und weißt jetzt mehr darüber, wie man vor jedem Tauchgang einen richtigen Buddy-Check durchführt.
Darüber hinaus habe ich dir erklärt, was das Akronym BWRAF (Bruce) bzw. auf Deutsch TBSLA bedeutet und wie du es verwenden kannst, um deine Buddy-Checks entsprechend zu strukturieren.
Kombiniere es mit anderen, allgemeineren Verfahren und du wirst nie wieder einen wichtigen Sicherheitsschritt vor einem Tauchgang vergessen.
Hast du andere Akronyme oder Merksätze um dir die richtige Reihenfolge beim Buddy Check zu merken? Teile sie mit uns in den Kommentaren!
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Tauche mit uns immer mit Freunden und stets happy bubbles.
Cheers
Julius